Zukunftsfähig bleiben
Die Sparkassen Rating und Risikosysteme (SR) unterstützt Sparkassen dabei, die Anforderungen der regulatorischen Banksteuerung zu bewältigen.
"Wir streben eine stärkere Standardisierung an, als wir sie in der Vergangenheit hatten", sagt Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV und Aufsichtsratsvorsitzender der SR: "Es muss dabei darum gehen, wieder mehr Zeit zu haben, um im Markt, im Kundengeschäft präsent zu sein."
Als Unternehmen, in dem betreffende Kompetenzen aufgebaut und gebündelt werden, wurde die 2004 in Berlin gegründete SR ausgewählt, eine 100-prozentige Tochter des DSGV. Hier konnte auf bewährte Prozesse und Strukturen zurückgegriffen werden. Zudem ist die Zusammenarbeit der SR mit dem DSGV, der Finanz Informatik (FI), den Regionalverbänden sowie insbesondere den Prüfungsstellen und der Bankenaufsicht bestens eingespielt.
Unterstützung aus einer Hand
Der SR wurde die Verantwortung übertragen, leistungsfähige und zukunftsfähige Methodiken für die Institute zu entwickeln. Entsprechend hat das Unternehmen schrittweise Projekte und Aufgaben in der Banksteuerung übernommen und sich organisatorisch neu aufgestellt. Die SR ist stark gewachsen und wurde um die neuen Bereiche "Risiko und Kapital" sowie "Reporting und Datenhaushalt" erweitert.Bis Ende 2018 sollen alle Stellen für die Betreuung der Aufgaben der Banksteuerung besetzt sein. Im Fachrat Banksteuerung als höchstem fachlichen Entscheidungsgremium und dem Steuerungskreis Banksteuerung sowie in den sieben neuen Arbeitskreisen arbeiten die FI sowie Institute, Verbände und Prüfungsstellen an den Themen.
Kosten werden direkt mit Sparkassen verrechnet
Die Kosten für die sogenannte Umsetzungsunterstützung werden inzwischen direkt von den Instituten getragen. "Ziel war es, dass die Kosten für diese neuen Aufgaben den Instituten direkt in Rechnung gestellt werden – wie auch bei den Ratingverfahren – und keine Umlage über Regionalverbände oder den DSGV mehr zum Tragen kommt", sagt Schackmann-Fallis. Ein Preismodell zur langfristigen Refinanzierung hat die SR inzwischen vorgelegt."Wir arbeiten intensiv daran, dass die Häuser künftig erste Vorteile bei Prüfungen vor Ort ziehen können", so Schmitz. Erleichterungen sollen unter anderem durch eine zentrale Abstimmung und Validierung von Methoden erreicht werden. Ein "Fachliches Methoden-Zielbild Banksteuerung" wurde inzwischen erarbeitet, nachdem der Fachrat Banksteuerung des DSGV und der SR einen entsprechenden Auftrag erteilt hatte. An diesem Zielbild haben 22 Sparkassen, sieben Regionalverbände, zwei Prüfungsstellen sowie DSGV, Finanz Informatik und SR mitgewirkt. Als Basis der Zusammenarbeit mit der FI liegt inzwischen eine abgestimmte, fachliche SR-Mittelfristplanung Banksteuerung für die gemeinschaftliche Releaseumsetzung vor.
Die Entwicklung der Methoden nehme nun Fahrt auf, berichtet SR-Geschäftsführer Peter Nettesheim. Eines der größten Themen in nächster Zukunft sei die Entwicklung eines Integrierten Datenhaushalts (IDH). "Die herausgehobene Bedeutung des Themas Datenhaushalt ist uns allen sicherlich sehr präsent", sagt Wolfgang Schmitz: "Der neue IDH ist eine wesentliche Voraussetzung, um die erhöhten Anforderungen der Aufsicht zu erfüllen. Gleichzeitig wird er aber auch unseren Häusern neue Analysemöglichkeiten bieten und heutige manuelle Prozesse bei Mehrwertdiensten überflüssig machen."
Entscheidend sind einheitliche Daten
Der Aufbau eines Integrierten Datenhaushalts ist entscheidend, um schnell auf aufsichtliche Anforderungen reagieren zu können. Dies gilt auch für Aufgaben, die die SR schon übernommen hat, etwa die Umsetzung der Meldewesenvorgaben zu Finrep und Anacredit. Einheitliche Daten schaffen zudem die Grundlage, die betriebswirtschaftliche Steuerung zu automatisieren. Ziel ist eine einheitliche Datenarchitektur, die die Institute effizient bei ihren internen Reportings und aufsichtlichen Meldungen unterstützt.Dieses Projekt unterscheide sich in Komplexität und der Menge der zu berücksichtigenden Daten und Methoden wesentlich von den meisten anderen Aufgaben, sagt SR-Geschäftsführer Nettesheim: "So gibt es in der heutigen dispositiven Welt basierend auf OSPlus allein mehr als 60 000 Datenfelder, die beurteilt werden müssen und aus denen eine Auswahl erfolgen muss."